grandiose wintersaison trotz covid-19: andreas prommegger im interview

Andi Promegger Medaille

Snowboard-Profi Andreas Prommegger ist seit Jahren fixer Bestandteil der Raiffeisen Staffel beim Trumer Triathlon.

"Seine" Jahreszeit ist aber natürlich vor allem der Winter: Die vergangene Saison 20/21 hätte für den Salzburger kaum besser laufen können!

Im Interview mit uns hat Andi nochmals zurückgeblickt und über die Herausforderungen durch COVID-19 sowie seine Zukunftspläne gesprochen, aber auch ein bisschen was zu seinem Training im Sommer verraten – und darüber, welche Rolle der Trumer Triathlon dabei spielt.

 

Lieber Andreas, du hast ja gerade eine sehr erfolgreiche Saison hinter dir, gratuliere dazu! Was waren denn deine größten Highlights?

Ja, die letzte Saison war aus meiner Sicht absolut erfolgreich: Mit 40 Jahren nochmals in einem WM-Finale stehen zu dürfen war definitiv mehr, als ich erwartet habe. Diese Silbermedaille glänzt für mich wie Gold und auch der zweite Platz im Gesamtweltcup war ein absolut großartiger Abschluss ... auch, wenn von den Ergebnissen her mit ein bisschen Glück vielleicht noch mehr möglich gewesen wäre: Ich bin ja nur um ein paar Hunderstel an WM-Gold vorbeigeschrammt und habe um zwei Hunderstel im direkten Duell beim letzten Rennen in Berchtesgaden gegen den späteren Gesamtweltcupsieger March (ITA) den Gesamtweltcup verloren. Das sind schon echt knappe Entscheidungen, aber ich trauere den verlorenen Hunderstelentscheidungen nicht nach, da die Dichte - speziell bei uns Herren - mittlerweile enorm ist und Hunderstel fast jeden direkten Heat entscheiden. Meistens sind die Top 16 der Qualifikation in zwei Durchgängen innerhalb von einer Sekunde, also da sieht man schon, wie eng hier alle beisammen liegen.

Was waren die größten Herausforderungen in der vergangenen Saison für dich?

Die waren großteils logistischer Natur. Die Organisation und die Planung war diesmal besonders wichtig und nur schwer möglich. Ein großes Team mit ca. 20 Leuten (Athleten und Betreuer) zu organisieren, das ist Schwerstarbeit, vor allem, weil wir ständig flexibel sein mussten. Pistenreservierungen müssen zum Beispiel teilweise schon Monate vorher gemacht werden, da hatte unser Betreuerstab wirklich zu tun. Wir Athleten mussten uns natürlich ständig testen lassen, es gab Eingangs-, und Ausgangstests bei allen Trainings und Wettkämpfen, was natürlich in Hinblick auf das Infektionsrisiko absolut notwendig war. Ansonsten konnten wir unsere Saisonrennen fast alle planmäßig bestreiten, mir ist es natürlich zugute gekommen, dass die WM in China abgesagt und stattdessen in Slowenien ausgetragen wurde, meine Reisestrapazen konnte ich dadurch auf einem sehr niedrigen Level halten.

 

Andreas Prommegger Rennen

Verrätst du uns was zu deinen Zukunftsplänen? 

Der Plan wäre, die kommende Olympiasaison als Abschluss meiner – von den Erfolgen her betrachtet – wirklich erfolgreichen Karriere zu sehen. Sollte der kommende Sommer in Hinblick auf meine physische und mentale Vorbereitungsphase passen, dann wird dem auch sicherlich nichts im Wege stehen. 

Bist du jetzt aktuell in der Off-Season oder stehst du schon wieder am Snowboard? Wie sieht generell dein Training im Frühling und Sommer aus? 

Im Moment befinde ich mich in einer "schneefreien Phase", einige Kollegen sind sehr wohl noch auf dem Schnee für Materialtests unterwegs, aber ich verzichte darauf, um meine "Wehwechen" (ein Patellaspitzensyndrom und Rückenprobleme) nicht überzustrapazieren. Deshalb konzentriere ich mich derzeit auf den Abschluss meines MBA-Studiums und steige schön langsam wieder mit Rennradfahren in das Grundlagentraining ein. Dieses nimmt letztendlich auch den größten Teil meines Sommertrainings ein, denn eine bessere Grundlage bedeutet ja auch eine schnellere Regeneration zwischen den einzelnen Renn-Läufen, was beim Parallelrennen enorm wichtig ist. Später kommt dann auch wieder spezifisches Krafttraining dazu.

Andreas Prommegger Trumer Triathlon

 

Apropos Sommer: In den letzten Jahren warst du immer Teil der Staffel von deinem Sponsor Raiffeisen Salzburg. Bist du auch heuer wieder dabei?

Wenn der Trumer Triathlon stattfindet, was ich natürlich sehr hoffe, will ich unbedingt wieder dabei sein. Das Event ist immer ein Fixpunkt in meiner Vorbereitung. Es macht einfach Spaß, mit Kollegen in der Staffel unseres gemeinsamen Partners Raiffeisen Salzburg am Start zu stehen, und mal in einer anderen Disziplin an einem Wettkampf teilzunehmen. Natürlich steht da der Spaß im Vordergrund, aber: Als Leistungssportler gibst du immer Vollgas, ganz egal, in welcher Disziplin. Deshalb werde ich natürlich auch heuer wieder alles geben und an meine Grenzen gehen, auch wenn natürlich das Ergebnis nicht ganz so wichtig für mich ist.

Hast du eigentlich schon mal einen ganzen Triathlon bestritten? Wäre das eventuell etwas für „nach der Snowboard-Karriere“? 

Ich war schon bei einigen Triathlons dabei, neben dem Trumer Triathlon zum Beispiel auch in Walchsee und beim Ironman Klagenfurt, da habe ich aber immer nur den Radpart übernommen. Ich würde in Zukunft durchaus gerne mal einen kompletten Triathlon absolvieren, aber da benötige ich aber natürlich mehr Zeit für die Vorbereitung – vor allem, was das Schwimmen betrifft, denn da müsste ich die Technik zunächst mal wirklich lernen ... aber dann steht einer Karriere als Hobby-Triathlet absolut nichts mehr im Wege! (lacht) 

RaiffeisenStaffel